Robert St. John, (*21.5.1914), der Begründer von «Metamorphosis», lebte Anfang der Fünfzigerjahre in London. Er arbeitete dort während vieler Jahre in seiner Heilpraxis als Fussreflexzonen-Therapeut.
Robert St. John entdeckte durch seine Arbeit als Fussreflexzonen-Therapeut ein revolutionäres Prinzip: Er fand heraus, dass sich in dem Teil der Füsse, der mit der Wirbelsäule korrespondiert, eine Entsprechung zur pränatalen Zeit befindet (pränatal = vorgeburtlich). Durch die Behandlung der entsprechenden Punkte an Füssen, Kopf und Händen konnten Blockaden aufgelöst, die ursprünglichen Kräfte freigesetzt und die Lebensenergie wieder zum Fliessen gebracht werden. Das bedeutete: Was er in der Reflexzonentherapie an Spannungen und Belastungen des Körpers lösen konnte, war ihm nun dank einer äusserst subtilen Behandlungsmethode, die er entwickelte, auch für Blockaden aus dem pränatalen Zeitraum möglich. Robert St. John war überzeugt, dass unser Energiemuster bereits in der pränatalen Phase geprägt wird, und dass die meisten Spannungen und Blockaden, die wir im Erwachsenenleben spüren, schon in dieser Zeit ihren Ursprung haben. Daher stammt der ursprüngliche Name „Pränatale Therapie“. Später nannte er die Methode „Metamorphosis“ und legte Wert darauf, dass weltweit ausschliesslich dieser Name verwendet wurde.
Robert St. John vertrat eine nicht-akademisch motivierte Auffassung von Therapie. Er war ein sensitiv Suchender und verstand sich auch nicht als „Heilender“. Er war vielmehr der Ansicht, dass sich die Behandelnden als Katalysatoren von Prozessen, die in der Individualgeschichte blockiert wurden, verstehen sollten.
Um seine Methode bekannt zu machen, hielt Robert St. John unermüdlich Vorträge und Seminare in Europa, Amerika und Australien, 1978 sprach er erstmals in Zürich. In den folgenden zwei Jahren kam er regelmässig nach Zürich, um eine kleine Gruppe von Therapeuten zu unterrichten und zu Metamorphosis-Therapeuten auszubilden. Esther Wolf, die Gründerin des Zentrums für Metamorphosis in Luzern, war eine von ihnen.
1995, ein Jahr vor seinem Tod, traf er seine ehemaligen Schülerinnen in ganz Europa ein letztes Mal. Es war ihm wichtig, seine Informationen über den neusten Stand seiner Forschung und seiner Erfahrungen weiterzugeben.
Seine Idee, in Norditalien ein Metamorphosis Zentrum einzurichten, konnte er nicht mehr verwirklichen. Robert St. John starb am 1. November 1996 im Piemont, Italien.